Rassegeflügel- und Kleintierhof Lonalu

Zebrafinken

 

Steckbrief:

  • Körperlänge: 10 - 11 cm
  • Gewicht: 12 - 14 g
  • Lebenserwartung: 6 - 10 Jahre
  • Verbreitung: Australien
  • Lebensraum: Steppen, Savannen, Grasland, auch in Gärten und Orten
  • Artbestand: Sehr häufig

Systematik:

  • Klasse: Vögel
  • Ordnung: Sperlingsvögel
  • Familie: Prachtfinken
  • Gattung: Zebrafinken
  • Art: Zebrafink (Taeniopygia guttata)

Aussehen:

Das Zebrafinken-Männchen hat seinen Namen seiner schwarz-weißen Brustfärbung zu verdanken, die sich in der unteren Brustmitte zu einem schwarzen Fleck zusammenzieht. Weitere Schönheiten seines Gefieders sind die orange-braunen Wangenflecken und die braunen Flankenbänder, die mit vielen weißen Punkten verziert sind. Ein weiteres Kennzeichen hat das Zebrafinken-Männchen mit dem Weibchen gemein: die schwarzen Tränenstriche, die von weißen Streifen und einem schmalen schwarzen Streifen vom korallenroten Schnabel abgegrenzt sind. Auch die Augen sind beim Wildvogel rot. Die Oberseite ist von der Stirn über den Rücken und den Flügeln bis zum weißen Bürzel graubraun. Die Oberschwanzdecken zeigen sich schwarz mit großen weißen Flecken. Sie reichen fast bis zum Ende der dunkelgrauen Schwanzfedern. Der Bauch ist weiß, etwas ins Gelbliche tendierend. Im Laufe seiner Domestizierung sind jedoch viele Mutationen des Zebrafinken entstanden, woraus noch mehr Kombinationsfarben gezüchtet wurden.

Nachwuchs und Aufzucht:

Zwar bauen die Zebrafinken in der Natur ihr Nest meist in Astgabeln im Gebüsch, sie suchen sich aber auch Baum- oder Erdhöhlen zur Aufzucht ihrer Jungen. Darum nehmen sie bei uns gerne Nistkörbchen oder -kästen an. Während das Männchen fast das gesamte Nistmaterial – Gräser, Wurzel- und Kokosfasern – im Schnabel gebündelt herbeischleppt, wird es vom Weibchen verbaut. Das Nest bekommt an der Seite einen engen Einschlupf. Nachdem das Weibchen im 24-Stunden-Rhythmus zumeist vier bis sechs Eier gelegt hat, beginnen die Vögel nach dem vierten Ei mit der Brut, bei der sich die Partner etwa alle zwei Stunden ablösen. Nachts sitzt das Weibchen auf den Eiern, oft auch beide Partner. Nach elf bis zwölf Tagen schlüpfen die Jungen. Bis auf ein paar Dunen auf der Oberseite sind sie rosig-nackt. Mit zehn Tagen öffnen sich ihre Augen und die ersten Federn beginnen zu sprießen. Im Alter von 18 bis 20 Tagen haben sie bereits ihr komplettes Gefieder und sind bereit, das Nest zu verlassen. An den ersten Tagen geschieht dies nur für wenige Stunden und wird von den aufgeregten Eltern mit viel Gequäke begleitet. Innerhalb der nächsten zwei Wochen werden sie von den Altvögeln sehr umsorgt und gefüttert, aber auch immer selbstständiger. Im Alter von fünf bis sechs Wochen können sie von den Eltern getrennt werden.

Lebensweise und Verhalten: 

In ihrer Heimat leben die Zebrafinken gesellig in kleinen Gruppen zusammen. Die Nester werden meistens in zwei bis drei Meter Höhe in dichte Büsche gebaut, am liebsten in dornige. Die Paare brüten in benachbarten Gebüschen, wobei sich die Partner ablösen. Vögel ohne Nachwuchs gehen gemeinsam auf Futter- und Wassersuche. In ihren Ruhestunden sitzen sie in langen Reihen auf den Zweigen, singen, dösen oder putzen sich gegenseitig. Wenn in der Trockenzeit Nahrungs- und Wassermangel auftreten, scharen sich die Zebrafinken zu immer größeren Schwärmen zusammen, um ihnen freundlichere Gegenden aufzusuchen. Sobald die Regenzeite wieder einsetzt, kehren sie in ihre Brutgebiete zurück. Beachtlich ist dabei, dass sie manchmal zu den gleichen Eukalyptusgruppen finden, an denen sie schon im Vorjahr waren.

Kommunikation:

Die Zebrafinken lassen am häufigsten ein kurzes, nicht sehr lautes „dät" hören. Das ist ihr Stimmfühlungslaut, mit dem sie sich vergewissern, dass ihr Partner oder weitere Gruppenmitglieder in der Nähe sind. Haben sich ein oder mehrere Vögel zu weit vom Schwarm getrennt, lassen sie den Distanzruf hören, mit dessen Hilfe sie sich wieder zusammenfinden. Er ist laut und klingt wie „tiäää". Auch das Trompeten, das sich wie „dääät" oder „tiäää" anhört, dient als Lockruf dem Zusammenhalt des Schwarms oder des Pärchens, denn oft sehen sich die Vögel nicht zwischen den Gras oder Blättern. Der Gesang ist bei jedem Männchen etwas anders und klingt in etwa wie ein bauchrednerisches, schnelles Zwitschern, das oft mit Lockrufen vermengt wird. Er ist bei der Balz zu hören, bei der das Männchen von einem Zweig zum anderen und wieder zurück springt, sich aufrichtet, die orangen Wangenflecke sträubt und das Weibchen immer heftiger ansingt.

Ernährung:

Für die Ernährung der Zebrafinken ist vor allem eine Prachtfinken-Futtermischung aus mehreren Hirsesorten und Glanz wichtig, wie sie im Handel erhältlich ist. Kolbenhirse ist ebenfalls beliebt, besonders wenn die Vögel Junge haben. Sonst reicht es, einem Pärchen täglich ein fünf Zentimeter langes Stück als Leckerbissen zu geben. An Grünfutter mögen Zebrafinken Endivie, Eisbergsalat, Chicorée, Vogelmiere, Löwenzahn, Hirtentäschelkraut und halbreife Grasrispen. An tierischer Nahrung nehmen sie gerne frische Ameisenpuppen, manche auch Buffalos und kleine sowie frisch gehäutete Mehlwürmer und Pinkymaden an. Trink- und Badewasser ist täglich frisch zu reichen. Grit, eine Sepiaschale und ein Kalkstein sollten den Vögeln stets zur freien Verfügung stehen.

Haltung:

Nach dem Wellensittich und den Kanarienvögeln ist der Zebrafink der am häufigsten gehaltene Vogel. Das sollte nicht überraschen, denn er wirbt mit vielen guten Eigenschaften für sich: Er ist hübsch, anspruchslos und genügsam. Solange wir ihm eines der unscheinbareren Weibchen zugesellen, wird er selbst in einem kleineren Käfig zufrieden sein. Munter trompetend führt er mit seinem Weibchen ein sehr harmonisches Leben. Die beiden halten treu zusammen, sitzen oft eng aneinander geschmiegt und kraulen sich gegenseitig das Gefieder. Alle Aktivitäten werden gemeinsam wahrgenommen, sei es die Nahrungsaufnahme, das Baden oder das lebhafte Umherfliegen. In einer größeren Voliere können auch mehrere Zebrafinken-Paare zusammen gepflegt oder mit anderen Prachtfinken untergebracht werden. Der Zebrafink ist zwar klein, er kann sich aber gut gegenüber anderen Vögeln behaupten, selbst gegenüber manchen größeren. Er ist aber weder ausgesprochen zänkisch oder gar bösartig.

Hätten Sie’s gewusst?

Obwohl Zebrafinken in der Natur gerne in der Nähe von Bächen oder Flüssen leben, können sie tagelang ohne Wasser auskommen. Die Gewässer trocknen in den Dürrezeiten nämlich schnell aus und sind oft schwer zu finden.

 
 
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